Leopoldshöhe

Informationen aus Rats- und Ausschusssitzungen der Gemeinde Leopoldshöhe

Mehrgenerationenspielplatz an der Waldstraße wird gebaut
Insbesondere die Anwohner/innen und Kinder des neuen Baugebietes an der Waldstraße dürfen sich über den Bau eines Spielplatzes der ganz besonderen Art freuen ? doch auch für die übrigen Bewohner/innen unserer Gemeinde stellt der Besuch des neuen Mehrgenerationenspielplatzes an der Waldstraße in Kürze ein lohnendes Ausflugsziel dar. Nachdem der Rat Ende Juli auf Empfehlung des zuständigen Fachausschusses ? des Ausschusses für Generationen, Soziales, Gleichstellung und Sport ? den Bau des Mehrgenerationenspielplatzes beschlossen hatte, begann der Investor nun zügig mit den Bauarbeiten. Dort wo heute noch die Bagger arbeiten, sollen bereits im Frühjahr des nächsten Jahres elf unterschiedliche Outdoor-Fitnessgeräte für Jung und Alt stehen. Auch die Begrünung mit heimischen Bäumen und Sträuchern erfolgt durch den Investor ? die Firma S.O.R. ? wobei auch einige exotische Gewächse wie beispielsweise ein Mammutbaum gepflanzt werden. Das kleine offene Gewässer bleibt, es wird allerdings etwas geschlängelt verlegt und erhält ein steiles und ein flaches Ufer. Ein Durchbruch am Lärmschutzwall ermöglicht zukünftig den direkten Durchgang zum GreAse.
Neben den Fitnessgeräten gibt es allerdings noch eine Reihe weiterer Attraktionen, u. a.:
- Sandspielbereich
- Schutzhütte aus Holz
- Krabbelbäume
- Rutsche
- Kletterwand aus Naturstein
- Balancierbereich aus Holzstämmen.
Damit sich Groß und Klein nicht nur ?austoben?, sondern auch entspannen können, ermöglichen Gartenbänke und Tische auf dem 5.000 m² großen Areal eine kleine Pause und laden zum Picknick ein.

Bericht aus der Sitzung des Betriebsausschusses für Ver- und Entsorgung am 28.06.2010 zum Thema Wasserenthärtung
Kaum ein Lebensmittel wird so regelmäßig und häufig untersucht wie das deutsche Trinkwasser. Es muss in seiner Beschaffenheit den Anforderungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und den Empfehlungen des Umweltbundesamtes entsprechen. Diese fußt auf EU-Recht und formuliert strenge Anforderungen an die Trinkwasserqualität. Die höchstzulässigen Konzentrationen (Grenzwerte) für Wasserinhaltsstoffe sind so festgelegt, dass auch bei lebenslanger Aufnahme keine Gesundheitsschäden zu befürchten sind.
Wie bei allen anderen Wasserversorgungsunternehmen unterliegt selbstverständlich auch das in Leopoldshöhe geförderte und weitergeleitete Trinkwasser den Anforderungen der o.g. Trinkwasserverordnung.
Das geförderte Wasser wird am Hochbehälter zur Bakterienabtötung über eine UV Anlage geleitet.
Das Leopoldshöher Trinkwasser benötigt nach den Grundsätzen der Trinkwasserverordnung keine weitere Aufbereitung. Es wird daher unbehandelt in das Trinkwassernetz eingespeist und beim Endabnehmer in der Regel auch unbehandelt abgenommen.
Das Leopoldshöher Trinkwasser wird bei den regelmäßig durchgeführten Untersuchungen in über 50 Messanalysen auf Inhaltsstoffe, deren Konzentration und Zusammensetzungen überprüft.
Eines dieser Analysenergebnisse ist der Härtegrad. Gemessen wird in Grad deutscher Härte (°dH).
Die Trinkwasserverordnung unterscheidet mit Weich (bis 8,4 °dH), Mittel (8,4 bis 14°dH) und Hart (mehr als 14°dH) 3 verschiedene Härtegrade. Eine Obergrenze existiert nach Trinkwasserverordnung nicht.
In der letzten Sitzung des Betriebsausschusses für Ver- und Entsorgung am 28.06.2010 wurde über das Thema Wasserenthärtung referiert. Geklärt werden sollte, ob sich an der Beratungslage der im Jahr 2000 vorgestellten Möglichkeiten aufgrund neuer Erkenntnisse oder Entwicklungen in diesem Bereich Änderungen ergeben haben, die wirtschaftlich vertretbar im Versorgungsgebiet zu einer Reduzierung der Wasserhärte führen.
Das Leopoldshöher Wasser ist mit einem Härtegrad von 24 ? 25 ° dH im Bereich Hart anzusiedeln.
Aus diesen Werten ist keinerlei gesundheitliche Gefährdung für den menschlichen Organismus abzuleiten.
Es resultieren bei diesem Härtegrad jedoch speziell bei Erhitzung des Trinkwassers über 60°C unangenehme Nebeneffekte wie Kalkablagerungen in Wasserkochern, oder Kalkausfällungen im hauseigenen Rohrnetz.
Zur Thematik Trinkwassermischung und verfahrenstechnische Möglichkeiten der Wasserenthärtung wurden 2 Fachleute in die Sitzung eingeladen.
Herr Dr. Werner Dülme vom CVUA OWL (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen Lippe) hat zu der Möglichkeit der Wassermischung mit Trinkwasser aus der Förderung des Bielefelder Wasserversorgungsunternehmens vorgetragen.
Der Hochbehälter der Gemeinde Leopoldshöhe verfügt über eine Zuleitung aus dem Bielefelder Trinkwassernetz. Diese Verbindungsleitung wurde mit dem Umbau des Hochbehälters 2002 im Rahmen der Notfallplanung in Betrieb genommen, um Versorgungsengpässe in Schadensfällen oder Notsituationen zu minimieren.
Als Ergebnis des Fachvortrages wurde deutlich, dass entgegen der allgemeinen Meinung Trinkwasser nicht beliebig mit Trinkwasser aus anderen Bereichen mischbar ist. Aus chemischen Gründen darf der Bielefelder Anteil an der Gesamtwassermenge 80 % nicht überschreiten.
Der gewünschte Effekt, die Wasserhärte zu reduzieren, wird jedoch bei diesem Mischungsverhältnis nur bedingt erzielt. Selbst bei maximaler Zumischung aus der vorhandenen Verbindungsleitung in der Größenordnung von ca. 80 % des Gesamtbedarfes führt mit einem Ergebnis von bestenfalls 14,5°dH nicht zu einer Reduzierung des Härtegrades in den gewünschten Bereich Mittel (8,4 bis 14°dH) oder sogar Weich (bis 8,4 °dH).
Herr Dr. Dülme wies auf Nachfrage deutlich darauf hin, dass nach seiner Einschätzung ein Vermischen des Trinkwassers nicht ratsam sei.
Das Leopoldshöher Trinkwasser entspricht eindeutig und im vollen Umfang den geforderten Regelwerken.
Es gehört in seiner Beschaffenheit als reines Naturprodukt in der heutigen Zeit zu den Trinkwässern, die vollkommen ohne weitere Aufbereitung, Filterung und Zugabe von Zuschlags- oder Fällstoffen dem Kunden zur Verfügung gestellt werden darf.
Seitens der Mineralwasserhersteller wird sogar mit eben diesen Bestandteilen geworben, die bei einer evtl. Enthärtung reduziert werden.
Der 2. Fachvortrag sollte aufklären, ob sich über verfahrenstechnische Aufbereitungen des Trinkwassers wirtschaftlich vertretbar Verbesserungen auf die Wasserhärte erzielen lassen.
Herr Dipl.-Ing., M.Sc. Burkhard Obenauer vom Büro Schmidt u. Partner, Beratende Hydrogeologen BDG und Ingenieure VBI, hat über die Möglichkeiten einer zentralen (direkt am Hochbehälter gelegenen) Wasserenthärtung und deren Konsequenzen berichtet.
Zusammenfassend gibt es drei Möglichkeiten der zentralen Wasseraufbereitung, die jeweils mit unterschiedlichem baulichem und/oder personellem Aufwand betrieben werden könnten.
Bei den vorgestellten Verfahren handelt es sich um
1 Entcarbonisierung(Fällungsverfahren),
2 Ionenaustauschverfahren
3 Membranfiltratrion
Ausnahmslos alle Verfahren bedeuten teilweise erhebliche bauliche Maßnahmen, die an der zentralen Verteilungsstelle (Hochbehälter) anzusiedeln sind.
Aus dem Fällungsverfahren resultieren zu entsorgende Rückstände in Form von Kalkstein und Schlamm.
Aus dem Ionenaustauschverfahren verbleibt ein Restwasser mit stark aufkonzentrierten Salzen, im Membranverfahren ergeben sich ebenfalls Rückstände mit Salzen und Chemikalien, die mit dem Rückspülwasser nur der Kläranlage zugeführt werden können.
Ionenaustausch und Membranfiltration benötigen darüber hinaus noch eine nachgeschaltete ph-Wert-Korrektur, da neben der Enthärtung des Wassers auch ein Großteil der Salze ausgeschieden werden, die nach der Behandlung dem Wasser wieder zugeführt werden müssen.
Als Ergebnis erhält man abschließend ein enthärtetes Trinkwasser, welches in seiner Beschaffenheit keine bessere sondern lediglich eine andere Trinkwasserqualität hat.
Durch Rückspülungen in unterschiedlichem Umfang kommt es in allen Verfahren zu nicht weiter verwendbarem Abwasser.
Je nach Verfahren kann das bedeuten, dass bis zu 25% des geförderten Trinkwassers als gebührenpflichtiges Abwasser über die Kläranlage ab zu leiten ist.
Bei einer Fördermenge von 700.000 cbm entspricht das maximal einer zusätzlich benötigten Fördermenge von 175.000 cbm. Diese Menge wird dann, angereichert mit den Reststoffen der Aufbereitung, gebührenpflichtig der Kläranlage zugeführt. Allein dieser Vorgang würde den Wasserpreis um ca. 1,-- Euro verteuern, ohne die Aufwendungen für die baulichen Anlagen, die notwendigen Zusatzstoffe oder das Unterhaltungspersonal auf den Wasserpreis umgelegt zu haben.
Zur Zeit kostet ein Kubikmeter geliefertes Trinkwasser in Leopoldshöhe 1,38 Euro Brutto.
Zum Vergleich:
Bielefeld 1,85 Euro / cbm,
Härtebereich Mittel ca. 11-13 (angrenzend)
Bad Salzuflen 1,93 Euro / cbm,
Härtebereich Hart ca. 15,2 ? 18,8
Lage 1,73 Euro / cbm,
Härtebereich Hart ca. 19 ? 28
Oerlinghausen 1,98 Euro / cbm,
Härtebereich Mittel ca. 10 (OE-Nord),
Härtebereich Hart ca. 15 - 27 (Helpup)
Das Thema wurde zur Beratung in die Fraktionen verwiesen. (red)

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eingetragen: 20.08.2010 - 15:11 Uhr