Oerlinghausen

Über 5 Millionen Euro für die Müllerburg
Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt investiert in die Zukunft

(gs). Noch in diesem Jahr soll der Startschuss sein: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) lässt das Seniorenzentrum Müllerburg ab August umbauen. Kostenpunkt der Investition 5,4 Millionen Euro.
?Bereits ab April dieses Jahres wird es keine Aufnahmen mehr geben?, so Pflegedienstleiterin Ute Plass im Pressegespräch, ?es sei denn für eine Kurzzeitpflege, da machen wir Ausnahmen?. Die Umbauzeit ist auf 20 Monate geplant, die Bewohner werden nach Fertigstellung nur noch Einzelzimmer mit einem eigenen Bad haben. Auf vier Etagen werden neun bis elf Bewohner in einzelnen Wohngruppen leben, Barrierefreiheit und eine bessere Orientierung sind für die Senioren gewährleistet. Laut den Verantwortlichen werden die Bewohner immer pflegebedürftiger, deshalb ist die Barrierefreiheit und Orientierung aufgrund der etwas ?verwinkelten? Bauweise nicht mehr gewährleistet.
?Vor 52 Jahren wurde die Müllerburg als Kurheim gebaut?, so Nicolas Tsapos, Vorstandsmitglied der AWO, ?aber mittlerweile genügen die Anforderungen an Wohn- und Pflegequalität dem Standard nicht mehr. Einst war es mal sehr modern, heute ist die Einrichtung in die Jahre gekommen?. Die größte Veränderung in der Umbaumaßnahme wird der Wirtschaftstrakt mit dem jetzigen kombinierten Speise- und Veranstaltungssaal sein: Der Trakt wird komplett abgerissen, dafür entsteht ein neues Gebäude als Verlängerung des Haupthauses. ?Die Aufteilung wird völlig anders sein?, so Architekt Michael Pappert gegenüber unserer Zeitung, ?die Müllerburg wird in knapp zwei Jahren von der Mitte aus erschlossen sein. Und aus dem Mittelpunkt heraus kann man dann nach rechts und links die einzelnen Wohngruppen erreichen, ohne den Bewohnern zur Last zu fallen?. Vor der Müllerburg wird ein neues Empfangsgebäude von 100 Quadratmetern entstehen, voll verglast und nierenförmig gebaut. ?In unserer Empfangshalle wird dann auch ein Cafe entstehen?, so Ute Plass, ?und es wird so groß werden, dass auch verschiedene Veranstaltungen darin statt finden können?. Die Umbaumaßnahme soll in zwei Abschnitten erfolgen: Derzeit wird geprüft, ob nicht eine ganze Station in eine andere AWO-Einrichtung der Region verlegt werden kann. Während der Bauarbeiten sollen massive Wände die Bewohner vor Baulärm, Schmutz und anderen Belästigungen schützen. Über Einzellösungen werden bereits jetzt mit Angehörigen der Bewohner Gespräche geführt, aber viele Bewohner wollen laut Plass auch während der Umbaumaßnahme gar nicht weg aus ihrer gewohnten Umgebung. Die neuen Wohnräume werden teilweise auch größer sein als die alten.

Fotos: Günter Schröder / Architekturbüro Pappert & Weichynik (red)

Foto 1: Stellten die Pläne für die neue Mülerburg vor v.l.n.r. Michael Pappert, Andreas Zels, Ute Plass und Nicola Tsapos

Foto 2: So sieht die neue Müllerburg in etwa zwei Jahren aus. Freundlicher, moderner und barrierefrei

Foto 3: In Zukunft gibt es nur noch Einzelzimmer. Vor dem Hauptgebäude entsteht ein Empfangs- und Veranstaltungsraum



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eingetragen: 09.03.2010 - 15:23 Uhr