Leopoldshöhe

AWO Schuckenbaum feierte ihren Jahresabschluss

(gs). Einen unterhaltsamen Nachmittag mit viel Kultur erlebten 70 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt Leopoldshöhe-Schuckenbaum. Bei dem Jahresabschlussfest in der Gaststätte Vinnen trugen Erika Nagel und Helga Albrecht mit Liedern, Gedichten und Sketchen auf lippisch Platt vor. Es war eine Premiere.
Als zwei ?alte lippische Frauen? stellte sich das Duo zunächst musikalisch vor. Dass sie dabei einen Hang zur Wunderlichkeit erkennen ließen, gehörte zum Konzept. Ansonsten gaben sie sich rüstig und weltoffen und bekannten im Lied, schon mal gern einen Wacholder zu trinken oder ?einen lüttken Korn?. Das Duo möchte dazu beitragen, dass die alte Sprache nicht untergeht. ?Ich bin in Lippe aufgewachsen?, erklärte Erika Nagel aus Leopoldshöhe. In Helga Albrecht aus Helpup fand sie eine geeignete Partnerin.
Auf jeden Fall muss es humorvoll zugehen, wie in dem Sketch von Erna und Sieglinde. Nach der Kaffeetafel bei einer Bekannten war der einen plötzlich ?ganz abelig?, der anderen war ?richtig klödderig? zumute. Bei der Sahnetorte haben beide kräftig zugelangt. Ob wohl eines der zahlreichen Stücke schlecht war? ?Die kauft ja immer nur die abgelaufene Sahne?, könnte eine Erklärung sein. Außerdem seien die Weihnachtsplätzchen so hart, dass beim Kauen schon mal ein Gebiss durchbrechen kann. ?Die muss man ja immer erst 20 Minuten einweichen?, klagte die eine. Doch ihre Freundin wusste Rat: ?Dann kommst du eben zu mir ? meine Plätzchen sind schon nach einer Viertelstunde weich?. Ein Schuss Selbstironie war in jedem der vorgetragenen Stücke zu erkennen. Beim ?Hausverkauf? wurde das baufällige Gebäude in der Zeitungsanzeige mit blumigen Worten so kräftig angepriesen, dass die Erbin schließlich von ihrem Vorhaben wieder ablässt. ?So ein tolles Haus verkauft man doch nicht?, erklärte die vermeintlich pfiffige Lipperin entrüstet.
Nach dieser Premiere traten die ?Awolinos? aus Bad Salzuflen auf, die sich bereits vor fünf Jahren gegründet haben. Sie sind inzwischen so bekannt und beliebt, dass die 15 Musiker schon nicht mehr alle Angebote annehmen können. Unter der Leitung von Hannelore Köhnen intonieren die 57- bis 82-Jährigen auf Mandoline, Gitarre, Blockflöte, Akkordeon, Zither und Keyboard Volkslieder. ?Wir freuen uns, wenn Sie mitsingen?, meinte Hannelore Köhnen und die Anwesenden stimmten bei ?Bunt sind schon die Wälder?, ?Mein Vater war ein Wandersmann? und ?Es steht eine Mühle am rauschenden Bach? gern mit ein. Zum Abschluss des Nachmittags gab der Gemischte Chor Bexterhagen einige Kostproben aus seinem Repertoire. (red)

Diesen Artikel versendenDiesen Artikel ausdrucken


eingetragen: 12.11.2009 - 09:41 Uhr