Oerlinghausen

?Teutoburger Jäger? Saisonauftakt in der Bergstadt

(gs). Es scheint, als sei jeder Auftritt der ?Teutoburger Jäger? in Oerlinghausen besser besucht als der vorherige. So auch beim 32. Konzert des Blasorchesters. Es waren nicht nur alle Sitzplätze in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums besetzt, sondern auch sämtliche Stühle im Vorraum. Die Zuhörer konnten sicher sein, einen wahren Hörgenuss zu erleben. Und auch diesmal wurden die Erwartungen des Publikums voll erfüllt.
Man merkt den 40 Musikern die Freude am Spiel bereits an. Zwei Wochen zuvor haben sie sich bei einem ?Trainingslager? im Haus Neuland auf ihre Auftritte in der kommenden Saison vorbereitet und dazu neue Titel einstudiert. Zu Jahresbeginn haben sie bereits auf Sylt gastiert. Das Frühjahrskonzert vor heimischem Publikum und in vertrauter Kulisse bildet jedoch jedes Mal einen besonderen Höhepunkt.
So wie sich die ?Jäger? jeweils neuen Stücken widmen, pflegen sie auch die Nachwuchsarbeit. Der Auftritt von Dominik Kammertöns war dafür ein beredtes Beispiel. Wie ein Routinier ließ der 13-jährige vollkommen sicher seine Klöppel beim ?Mallet Man? über sein Xylophon sausen. Die Komposition von Karel Zuna gilt als echte Herausforderung für einen Solisten, und der Schüler meisterte sie problemlos. Das Publikum forderte eine Zugabe ? und erhielt sie auch. Dominik Kammertöns ist ein ?Eigengewächs?: Sein Vater Thomas spielt im Orchester die Klarinette und auch der Großvater gehörte schon den ?Teutoburger Jägern? an. ?Wie Dominik bilden wir weitere Kinder unserer Musiker aus?, erläuterte Pressesprecher Uwe Schürfeld, ?die meisten von ihnen üben aber vorerst noch zu Hause, bis sie einem solch großen Konzert gewachsen sind?.
Im ersten Teil des zweieinhalbstündigen Konzerts kam die Klassik zu ihrem Recht. Eine Ouvertüre von Franz von Suppé, der beschwingte Walzer ?Frühlingsstimmen? von Johann Strauss (Sohn) und der mitreißende ?Ungarische Tanz Nr. 1? von Johannes Brahms schmeichelten den Ohren der Zuhörer. Die ?Teutoburger Jäger? wussten, wie sie punkten konnten. Zwischendrin überraschten sie mehrfach mit solistischen Leistungen: So trug der Trompeter Markus Melcher die neu einstudierte Polka ?Die Teufelszunge? vor. Melcher ? im Berufsleben als Diplomkaufmann tätig? bewies, dass er auch als Laienmusiker ein durchaus professionelles Niveau besitzt.
Nach der Pause dominierte die Unterhaltungsmusik mit Swing, Samba und Discomusik. Hits von Tom Jones und Neil Diamond wurden ebenso zu einem Medley verarbeitet wie eingängige Swing-Titel. Den ?Baritonkönig? stellte das Orchester zum aller ersten Mal vor; Solist Walter Berenbrinker blies so überzeugend in sein Horn, dass das Publikum auf einer Wiederholung bestand. ?Rhapsodie in blue? vermittelte eine Wiederbegegnung mit den Swingtiteln von George Gershwin, und am Ende war selbst das Orchester ganz hin- und hergerissen von der temperamentvollen Samba ?El Cumbanchero?.
Klaus Lengwenings, der als Moderator durch das Programm leitete, durfte bei der Zugabe ausnahmsweise den Dirigenten Rainer Potzkai einmal ablösen und den Taktstock führen. Der schwungvolle Marsch ?Unter dem Sternenbanner? von Philipp Sousa vertiefte einmal mehr den Eindruck: Nach dem langen dunklen Winter war es geradezu wohltuend, solch frische, frühlingshafte Melodien hören zu können. (red)

Foto 1: Die Musiker der ?Teutoburger Jäger?, ihr Dirigent Rainer Potzkai und Moderato Klaus Lengwenings erhielten anhaltenden Applaus für ein besonderes Konzert.

Foto 2: Erst 13 Jahre alt, aber er verfügt bereits mit großer Routine: Dominik Kammertöns wagte sich an ein schwieriges Solostück für Xylophon.



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eingetragen: 05.04.2009 - 21:53 Uhr