Leopoldshöhe

Theaterprojekt des Tanztheaters Bielefeld mit vier Schulen
Klasse 6.4 beteiligte sich an schulübergreifender Aufführung

(gs). Seit einigen Wochen hat die Klasse 6.4 (Klassenlehrerin Sabine Riepe) für ein Tanzprojekt geprobt, welches am vergangenen Wochenende erfolgreich in Bielefeld aufgeführt wurde. An dieser Maßnahme haben teilgenommen: Insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler der Meierfeldschule (Herford), der Laborschule (Bielefeld), der ?Brücke? für straffällige Jugendliche (Bielefeld) und der Felix-Fechenbach-Gesamtschule (Leopoldshöhe).
Seit Anfang November hat die Choreographin Stéphanie Bouillaud mit den Jugendlichen in Anlehnung an Gregor Zölligs Uraufführung ?Ein Sommernachtstraum? die Szenen in den Schulen erarbeiten lassen. Im Laufe der Probenzeit entwickelten die Jugendlichen ein Gefühl für die Arbeit des Tanztheaters Bielefeld und für die Ästhetik des eigenen Bewegungsrepertoires. Sie setzten sich aktiv mit den unterschiedlichen Facetten des Tanzes auseinander und wurden für die Qualität ihres eigenen Körperausdruckes sensibilisiert. Dabei wurden neben der Praxis auch theoretische Kenntnisse vermittelt, die für eine differenzierte Wahrnehmung tänzerischen Ausdrucks grundlegend sind.
Die reflektierte Auseinandersetzung mit den erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten wurde durch den Besuch einer Trainingseinheit und einer Vorstellung des Tanztheaters Bielefeld verstärkt. Während der Trainingsbesuch Fragen zur Methodik aufwarf, gab der Vorstellungsbesuch Gelegenheit zur Betrachtung aus einer durch die Projektarbeit veränderten Perspektive. Die im Anschluss an die Veranstaltungen stattfindenden Gespräche mit den Profitänzern führten die Teilnehmer an einen offenen Dialog in die Auseinandersetzung mit der Tanzkunst heran und förderten sie in ihrer eigenen Kritikfähigkeit wie auch Kreativität. Während der Endproben kamen diese Kompetenzen im gemeinsamen Schaffensprozess zum Tragen. Die Schüler erlebten sich nicht in Konkurrenz zueinander, sondern als gleichwertig in einer großen Gemeinschaft. Es ist geplant, dieses Projekt kontinuierlich fortzusetzen. 2 ? 3 Mal pro Spielzeit soll ein Künstler als »Artist in Residence« engagiert werden, um in Schulen zu arbeiten. Diese Form von nachhaltiger Zusammenarbeit eines Tanzensembles mit Schulen wäre bisher einmalig.

Fotos: Günter Schröder (red)



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eingetragen: 13.12.2008 - 13:39 Uhr