Bad Salzuflen

Vieles über ?Das Kind im Manne?
Lipper Modellbautage im Bad Salzufler Messezentrum

Bad Salzuflen (gs). Es gab viel zu sehen auf den Lipper Modellbautagen im Messezentrum Bad Salzuflen.: 62 Aussteller hatten nicht nur Verkaufsstände aufgebaut ? etliche Clubs und Vereine sorgten auch für Action. So dröhnten Panzermotoren, man hörte das Schnaufen und Pfeifen der Lokomotiven, die Rotorengeräusche von Hubschraubern und selbst plätscherndes Wasser mit darauf fahrenden Schiffen entging den Besuchern nicht.
Einen der größten Stände mit einer Fläche von 190 Quadratmetern hatten die Eisenbahnfreunde Lippe, deren Heimat normalerweise im Lagenser Bahnhof ist. ?Unsere Anlage der Spur N ist teilweise Vereinsbesitz, aber zum Teil gehören die Module auch unseren Mitgliedern?, erklärten Friedhelm Rakowsky und Andreas Heyden, ?die einzelnen Module sind so angelegt, dass sie unter normalen Umständen mühelos zusammen gefügt werden können?. Einen ganzen Tag lang und den Vormittag vom Eröffnungstag benötigten die Eisenbahnfreunde Lippe, ehe ihre Anlage richtig stand und auch das letzte Modul funktionierte. Cheftechniker Benjamin Klei hatte dabei alle Hände voll zu tun, denn in dieser Größe wird die komplette Anlage höchsten bei den Modelbautagen aufgebaut. Der Vorteil der Spur N liegt darin, dass sie deutlich kleiner ist als die Spur H0, somit kann man auf kleinem Raum mehr zeigen. Allein 16 Module hatte Heyden zur Verfügung gestellt ? wie viel Kilometer Schienen insgesamt auf der Messe aufgebaut waren, vermochte von den Eisenbahnfreunden niemand zu sagen. Und das ?Kind im Manne? kam bei vielen Besuchern durch: es wurde gestaunt, gefachsimpelt und an frühere Zeiten erinnert.
Aus Oerlinghausen war Helmut Kütemann-Busch in die Salzestadt gekommen. Der 76-jährige beschäftigt sich schon seit über 50 Jahren mit Spielzeug ? besonders Zirkuszelte mit Zubehör und ?allem Drum und Dran? haben es dem Senior angetan. Aber auch Eisenbahnen der Spur H0 und Dampfmaschinen sind Kütemann-Busch geläufig. Großes Interesse fand das Zirkuszelt mit der original Aufbautechnik durch Mini-Flaschenzüge, die dazu gehörigen Menschen und Tiere.
Der Schiffsmodellbau-Club Detmold hatte ein 200 Quadratmeter großes Becken aufgebaut, in dem sie ihre Modelle vorführten. Viele Schiffe, vom kleinen Rennboot bis hin zum Kriegsschiff, wurden von den zahlreichen Messegästen bestaunt. ?Hingucker? war jedoch die römische Hexere ?Hexeris Navis?, vom Vereinsmitglied K. Hansmann nach rekonstruierten Plänen nachgebaut. Das Modell wird durch 198 Ruder angetrieben, hat eine Länge von 168 und eine Breite von 31 Zentimetern. Das Original wurde etwa 200 vor Christus gebaut, galt als schweres Kampfschiff der Römer, war 68 Meter lang und 12,4 Meter breit.
Vor allen Dingen die Flächen mit Vorführungen wurden sehr gut besucht, aber so mancher Modellbaufreund war auch gezielt auf der Suche nach fehlenden Teilen ? und wurde auf der Modellbaumesse in Bad Salzuflen fündig.
Fotos: Schröder (red)

Foto 1: Die verschiedenen Schiffsmodelle wurden nicht nur ausgestellt, sondern ihre Fahrweise auch vorgeführt.

Foto 2: Original und voll funktionsfähige Trucks begeisterten nicht nur die kleinen Messebesucher

Foto 3: Das nachgebaute Zelt vom Zirkus Busch ist eines der Lieblingsstücke von Helmut Kütemann-Busch aus Oerlinghausen

Foto 4: Selbst eine Unfallszene neben den Bahngleisen wurde von den Eisenbahnfreunden originalgetreu nachgestellt

Foto 5: Friedhelm Rakowsky und Andreas Heyden von den Eisenbahnfreunden Lippe vor einem Teil der großen Anlage

Foto 6: ?Hingucker? auf dem Wasser war die römische Hexere ?Hexeris Navis? mit 198 Rudern, präsentiert von K. Hansmann (Schiffsmodellbau-Club Detmold)



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eingetragen: 29.01.2008 - 09:45 Uhr