Leopoldshöhe

Karl-Heinz Koch bringt das Archiv auf Vordermann
Graf von der Schulenburg überreichte Chronik

Schon einige Monate arbeitet er im Hintergrund für den Heimatverein und gesamt Leopoldshöhe: Karl-Heinz Koch ist damit beschäftigt, im Kulturtreff das Archiv des Heimatvereins einzurichten. Vereinsvorsitzender Rudi Strunk hatte Koch seinerzeit ?sanft? zu dem neuen Posten gedrängt. Doch viel Überzeugungsarbeit musste Strunk nicht leisten, denn Koch beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit Ahnenforschung und alten Fotos. ?Es macht schon Spaß, Zusammenhänge wieder in Einklang zu bringen, sich mit der Geschichte unseres Ortes zu beschäftigen und die Historie von alteingesessenen Leopoldshöhern nachzuvollziehen?, so Koch im Pressegespräch mit dem Leopoldshöher Blatt, ?so jeden zweiten Tag bin ich im Museum und arbeite im Archiv?. In früheren Jahren war das Archiv in einem Haus in Greste untergebracht. Nach dem Verkauf bot sich vor einigen Monaten an, es im Kulturtreff neben dem Heimatmuseum unterzubringen. Hier ist seit einigen Monaten die Residenz des Archivars. Nach Themen und Daten sind die zahlreichen Dokumente sortiert, die Koch in säurefreien Kartons lagert. Die Schriftstücke hat Koch in vielen, vielen Arbeitsstunden bereits sortiert, nun sind die Fotos dran. Als ?Winterarbeit? hat sich der Archivar die alten Fotografien zurückgelegt. ?Und da sind einige Schätzchen dabei. Das habe ich bei einer ersten Durchsicht bereits bemerkt?, so Koch weiter, der die Archivpforten für interessierte Menschen gern öffnet (Telefon 05208/272).
Ein Exemplar der Chronik des Saatzucht-Unternehmens Eckendorf ist die neueste Errungenschaft des Archivs. Dr. Harnak Graf von der Schulenburg hat die Familiengeschichte, der Firma und der beschäftigten Personen in einem 300 Seiten umfassenden Werk zusammen gefasst und ein Exemplar an Rudi Strunk übergeben. Von der Schulenburg hat sich in seinen Ausführungen auf die 35 Jahre beschränkt, die er in dem Unternehmen mitgewirkt hat. ?Es gäbe sicherlich noch so viel zu erzählen?, so der Graf, ?aber das würde den Rahmen sprengen?. Angefangen hat er im 2000, um die Chronik rechtzeitig zum Geburtstag seines Bruders Wilhelm im Jahr 2002 fertig zu stellen. ?Die ersten Rüben wurden 1970 verkauft und im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Rüben vom Gut Eckendorf zum Verkaufsschlager. Und das sie von exzellenter Qualität waren, beweisen zahlreiche Auszeichnungen in Form von Medaillen?, so der Autor. Vieles ist beschrieben in dem Werk, teilweise kann sich auch Rudi Strunk noch an Einzelheiten erinnern. So stand auf dem Hof eine Misttransportanlage, ältere Fotos dokumentieren das längst verbotene Gänsestopfen mittels einer Maschine, aber auch an alte Bräuche, wie die Kusspolonaise wird erinnert. Natürlich hat Graf von der Schulenburg auch die Nachkriegsjahre nicht vergessen, in denen die Erntefeste nahezu vegetarisch abliefen, weil es kein Fleisch gab. Lange redeten Graf Harnak von der Schulenburg und Rudi Strunk über die Vergangenheit und die Geschichte Leopoldshöhes ? sie waren kaum zu bremsen, so viele Gemeinsamkeiten ließen sich erkennen. (red)

Foto 1: 300 Seiten umfasst die Chronik von der Saatzucht auf Gut Eckendorf, die Harnak Graf von der Schulenburg an Rudi Strunk überreichte.

Foto 2: Die Dokumente sind sortiert, als nächstes sind die Fotos dran: Karl-Heinz Koch arbeitet fleißig im Archiv.



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eingetragen: 04.12.2007 - 11:26 Uhr