Oerlinghausen

Oerlinghausen im Mittelpunkt der lippischen Feuerwehren
Leistungswettbewerb und Kreisverbandstreffen in der Bergstadt

Kreis Lippe/Oerlinghausen. Hunderte von Feuerwehrleuten bevölkerten kürzlich die Bergstadt Oerlinghausen. Der Grund war keinesfalls ein Großbrand oder eine Katastrophe, sondern der alljährliche Leistungswettbewerb der lippischen Blauröcke.
Der Leistungswettbewerb ist vergleichbar mit dem Sportabzeichen für die Feuerwehrleute. 111 lippische Gruppen, zu je neun Teilnehmern, stellten sich den vier Aufgaben. Dabei wurden technische Fertigkeiten genauso überprüft, wie Sportlichkeit in einem 450 Mater langen Staffellauf. Hier galt es, unter anderem, eine zehn Meter lange Röhre zu durchqueren und auch ein zwei Meter hohes Hindernis zu überwinden. Die Maximalzeit für die sportliche Übung lag bei zwei Minuten. Am Spektakulärsten waren natürlich die feuerwehrtechnischen Übungen auf dem Parkplatz von Oetker: Ein Löschangriff musste simuliert werden. Jede Gruppe fuhr mit ihrem eigenen Löschfahrzeug vor, nahm den Befehl entgegen und dann wurde gearbeitet. Schläuche wurden ausgerollt, Verbindungen hergestellt, Pumpen angeschlossen und das möglichst schnell. Vorgabezeit war bei dieser Übung fünf Minuten, die schnellsten Feuerwehrleute schafften es in dreieinhalb Minuten. Doch die Zeit war nicht entscheidend bei der technischen Übung, es sollten so wenig Fehler wie möglich gemacht werden. Höchstens 15 Fehler waren geduldet, die Prüfer hatten ein wachsames Auge auf falsch angeschlossene Schläuche oder den einwandfreien Ablauf der Übung. Feuerwehrtechnische Fragen und Knotenübungen ergänzten den Leistungstest zu den vier geforderten Übungen, die drei Gruppen leider nicht erfüllten. Sie hatten das Zeitlimit beim Löschangriff überschritten und durften ihre Heimreise verfrüht antreten. Übrigens: Für angehende Unterbrandmeister wird der Leistungstest fünf Mal erwartet, bevor er auf den Lehrgang geschickt wird. Das Leistungsabzeichen wird in drei Stufen vergeben: Gold, Silber und Bronze. Gold kann frühestens nach fünf Jahren erworben werden, denn vorher müssen Bronze und Silber je einmal wiederholt werden. 60 Schiedsrichter, 70 Organisationshelfer und die Jugendfeuerwehr sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung. ?Insgesamt waren wir mit dem Verlauf des Leistungswettkampfes sehr zufrieden?, sagte Wehrführer Thomas Kronshage, ?auch vom lippischen Feuerwehrverband haben wir ein Lob für die gute Durchführung bekommen?.
Die nächste Großveranstaltung lässt in der Bergstadt nicht lange auf sich warten: An diesem Wochenende (18. bis 20. Mai) findet das Kreisverbandsfest der lippischen Feuerwehren statt. Das dreitägige Spektakel beginnt am Freitag mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Alexanderkirche. Gegen 21 Uhr folgt auf dem Schützenplatz der große Zapfenstreich mit anschließender Party im Festzelt. Mit etwa 600 Kameraden treffen sich die Ehrenabteilungen am Samstag im Festzelt, Abends laden die Bands ?Supreme? und ?Modern five? zum Tanz ein. Der Sonntag morgen beginnt mit der Delegiertenversammlung, auf der ein Nachfolger für den aus Altergründen ausscheidenden Wolfgang Schlösser, stellvertretender Vorsitzender des lippischen Feuerwehrverbandes, gewählt wird. Eng wird es mittags auf dem Rathausplatz, wenn sich ungefähr 1.500 Blauröcke zum Festumzug treffen. Nach den Reden marschieren die lippischen Wehren zum Schützenplatz.
Fotos: Impressionen (red)



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eingetragen: 09.05.2007 - 08:51 Uhr