Leopoldshöhe

50 Jahre aus der Schule
"Kinder, wie die Zeit vergeht!"

Unter diesem Slogan stand das Klassentreffen, das die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Volksschule Krentrup mit ihrem Klassenlehrer Bruno Grefe und ihrer Handarbeitslehrerin Gertrud Schumacher, im Evenhauser Krug feierten. Dort kamen 4 Schulklassen zusammen, die im oder zum Ende des 2. Weltkrieges eingeschult wurden. Vorab hatten sich die "Ehemaligen" vor ihrer alten Wirkungsstätte zum gemeinsamen Foto eingefunden. Diese kleine Volksschule, früher auch "Zwergschule" genannt, war das Zuhause dieser 4 Schulklassen.

In unserem kleinen Dorf Krentrup, welches schon über 600Jahre urkundlich besteht, fand der erste Schulunterricht laut amtlichen Aufzeichnungen ab 1701 auf Gut Heipke, heute Höner, statt. Ab 1710 wurde im Krentruperhagen in einem Kötterhaus des Hofes Hameier unterrichtet.

Als der Lehrer 1733 nach Hovedissen zog, kam es zu einem Schulstreit zwischenKrentrup und Hovedissen. Er konnte erst 1776 geschlichtet werden, mit der Auflage, in Krentruperhagen ein Schulhaus zu bauen. 1777 wurde das Schulhaus errichtet. Es war klein und kümmerlich. 1800 wurde es erweitert.

1849 wurde das zweite Schulhaus auf einem anderen Grundstück fertig gestellt, eswar grösser als das erste. In diesem Schulhaus wurden auch die "Ehemaligen" unterrichtet.

Durch den Zuzug von Evakuierten, Flüchtlingen und Vertriebenen war die Krentruper Volksschule bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit belegt. Durch hohen persönlichen Einsatz gelang es den beiden LehrernHerrn Ober und Herrn Grefe, den Schulklassen, die in zwei Räumen untergebracht waren, und teils zu 2 oder auch 4 Schulklassen zusammengefasst waren, eine gute Schulbildung mit auf den Lebensweg zu geben.

Heute kann man sich kaum vorstellen, dass Kinder, die durch die Kriegsjahre körperlichunterentwickelt waren und auch von zu Hause nicht die richtige Ernährung bekamen, durch Schulspeise wieder aufgepäppelt wurden. Von körperlicher Unterentwicklung war aber beim Treffen nichts mehr zu merken. Die heutige Wohlstandsgesellschaft hat diese Mangelerscheinung zur Genüge ausgeglichen.Lehrer Bruno Grefe, der sich mit 84 Jahren schon lange im wohlverdienten Ruhestand befindet, konnte seine früheren Schäfchen wohlwollend wieder unter seine Fittiche nehmen. Auch konnten wir unsere beliebte Handarbeitslehrerin Gertrud Schumacher, die den Mädchen das spätere Rüstzeug fürhandarbeitliche Arbeiten mit auf ihren späteren Lebensweg gegeben hatte, ganz herzlich begrüssen. Ihr wurde ein bunter Herbststrauss als später Dank überreicht. Nach Begrüssungsworten und einer kleinen Stärkung am Büfett wurde noch bis spät in die Nacht geplaudert und gelacht unter dem Motto:"Kinder, wie die Zeit vergeht"!

Die Initiatoren: Grete Niebuhr, Reinhard Leimkühle (gr)



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eingetragen: 14.10.2004 - 14:32 Uhr